Krümmung der Augenblicke
- l'inflexion des moments -
2000

für
Violine, Viola und Violoncello
 
 

“... A presént l’inflexion éternelle des moments et l’infini des mathématiques me chassent par ce monde ...” (Rimbaud - “Guerre”)
Gekrümmte Augenblicke (“l’inflexion des moments”), Momente, die auf sich verweisen, denen ein Selbstbezug eigen ist; die möglicherweise durch die Kräfte, die auf sie wirken, die Strukturen verändern, sie krümmen - deformieren - bis zur Unkenntlichkeit?
Unendliche Räume (“l’infini”), divergierende, nach außen weisende Elemente; Vergangenes wird zunehmend undeutlich, wirft Schatten, die länger und schwächer werden, bis sie hinter dem “Horizont” verschwinden.
Ständiges Erneuern des Jetzt, ohne direkten Verweis auf Zurückliegendes. Kein netzartiges Geflecht, sondern feinziselierte Linien.
Gegensätzlichkeit der Augenblicke, gekennzeichnet durch Rohheit, Rauhheit
- zerbrechliche, feingliedrige Strukturen
Relationen zwischen den heterogenen Elementen erzeugen Form - Makrostruktur - wie auch Strukturen innerhalb der einzelnen Zeitgefüge
Oberflächenstruktur - Abbild der Makrostruktur -, rauh, brüchig, uneben, zeigt das Aufbrechen der Gegensätze an - Ausdehnungen -, Unschärfen stehen Details, Kanten unvereinbar gegenüber.